Frank Schindelbeck
(© Photographie & Text)
[Diese Webseite ist veraltet - ein
Schnappschuss aus den 90er Jahren. Ich würde mich freuen, falls
irgendjemand frischen Infput zur Aktualisierung der Seite liefern könnte...]
Paris als
Mittelpunkt des Landes - und für die Einwohner zweifelsohne auch der Welt - ist
selbstverständlich auch das kulturelle Zentrum Frankreichs. Es wird schlicht zwischen
Paris und Provinces unterschieden, entsprechend finden sich die bekannteren Jazzclubs auf![]() Jazz in Paris hat eine Tradition die bis in die 20er Jahre dieses Jahrhunderts reicht. Damals kamen bereits die ersten (schwarzen) Jazzmusiker in die Stadt, angezogen von der Wertschätzung, die sie hier im Gegensatz zu ihrer amerikanischen Heimat genossen, und außerdem von den weitaus besseren Lebensbedingungen. Während der 30er und 40er Jahre spielte der "Hot Jazz" eine wesentliche Rolle im musikalischen Leben von Paris. In den 40er Jahren prägte unter anderen Django Reinhardt das Jazzgeschehen der Stadt. Die Hot-Tradition im französischen Jazzgeschehen hat ihre Spuren hinterlassen. Einige Clubs haben sich im wesentlichen auf die Jazzstile der 40er-60er Jahre spezialisiert. Ansonsten findet sich in den verschiedenen Clubs das gesamte Spektrum des Jazz. Grundsätzlich ist mit einem recht hohen Preisniveau der Clubs zu rechnen. Man kann nur hoffen, daß sich diese Preise auch in den Gagen für die Musiker niederschlägt. Auf den Tisch des Hauses darf man in der Regel locker 40,- DM legen, oft ist immerhin ein erstes Getränk einbegriffen, Biertrinker dürfen dann allerdings für jeden weiteren Fingerhut voll Bier 8 Märker berappen. Etwas anders sieht es da mit den regelmäßig beim französichen Rundfunk veranstalteten Konzerten aus. Preiswert, in einer akustisch idealen Atmosphäre kommt der geneigte Jazzfreund zu seinem Vergnügen...
DIE CLUBS
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Fortbewegung in der Stadt
Wohlmeinende Zeitgenossen warnen stets inbrünstig
und voller Überzeugung davor sich in das wahnwitzige Verkehrsgetümmel von Paris zu
stürzen. Urbane Legenden erzählen von bedauernswerten Touristen die bis zum leeren Tank
um den Place de la Concorde kreisen mußten. In der Tat ist der Stadtverkehr in Paris
nicht jedem zu empfehlen. Wer allerdings etwas Spaß daran hat sich wach durch den
Straßenverkehr zu bewegen, der kommt in den Kreiseln des Zentrums durchaus auf seine
Kosten. Einen leicht verrückten Eindruck machen die Mopedfahrer jeglicher PS-Stärke. Sie
fahren nach dem alten Muhammad-Ali-Motto "flattre wie ein Schmetterling, stech' wie
eine Biene", was denn auch zu regelmäßigen Opfern für die Verkehrsgötter führt.
Wenig Begeisterung können die standardmäßigen, üblen Morgenstaus stadteinwärts
hervorrufen. Für Menschen,die ansonsten ihr Dasein im Umkreis von Provinzstädtchen wie
Heidelberg fristen müssen ist es allerdings tröstlich am hellichten Tag im Radio Jazz
hören zu können... Findige Menschen mit entsprechender Spürnase sollen gelegentlich noch konstenlose Parkplätze am Rande der Stadt entdecken. Diese Chance ist relativ gering, hat doch die Stadtverwaltung sorgfältigst jegliche Freifläche mit Parkscheinautomaten bepflanzt. LANGE REDE KURZER SINN: In der Stadt bewegt man sich in aller Regel besser ohne eigenes Automobil. Wie in jeder anständigen Stadt ist auch hier in erster Linie die U-Bahn zu empfehlen. Die Menschen hier sind der Spiegel des buntesten Teils der Stadt und auch in Paris findet sich in den Tunneln das ganze Spektrum des urbanen Lebens. Wer U-Bahn und Bus ausgiebig nutzt, für den lohnt sich auf jeden Fall ein Mehrtagesticket. Es gibt spezielle Touristentickets, cleverer ist es allerdings die preisgünstigeren "normalen" Mehrtageskarten zu erstehen - für die muß man nur 2 Paßbilder bereithalten. Die Tickets gelten für Bus *und* Bahn und bei cleverer Planung kann man sich mit dem Bus seine eigenen Sightseeing-Touren zusammenstellen. Ein Spezialfall aber (nicht nur in Paris) eine ideale Möglichkeit die Stadt zu erkunden sind Rollerskates. Man mischt sich unter die wendigen Einheimischen, die über die über die breiten Boulevards fegen und sich durch das darob wenig begeisterte Volk schlängeln. |
Schindelbeck Januar 1998 |